Swiss Olympic und das BASPO haben am vergangenen Freitag eine Telefonkonferenz mit sämtlichen Verbänden einberufen, um auf die Exit-Strategie betreffend Coronavirus des Bundesrates näher einzugehen. Swiss Olympic und das BASPO haben uns über die Konsequenzen dieser Exit-Strategie für den Schweizer Sport informiert.
Das VBS (BASPO) hat vom Bundesrat den Auftrag erhalten, bis Ende April ein Konzept zur Lockerung im Bereich der Sportaktivitäten zu erarbeiten und dem Bundesrat vorzulegen.
Das BASPO hat eine Kerngruppe für die Ausarbeitung der Exit-Strategie für den Sport und für die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes begonnen. Das Konzept soll aufzeigen, wie im Rahmen der nach wie vor geltenden, übergeordneten Schutzmassnahmen (z.B. social distancing, Verbot von Ansammlungen mit mehr als 5 Personen) Sporttrainings, Sportwettkämpfe und Freizeitsport wieder stattfinden können.
Bei der Pressekonferenz vom 22. April 2020 hat Bundesrätin Viola Amherd eine voraussichtliche Wiederaufnahme von Sportarten ohne Körperkontakt und bei denen der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, per Anfang Mai in Aussicht gestellt.
Prozess Sport
- Zur Erarbeitung des Konzepts wird ein Kernteam geschaffen mit Vertretern von BASPO, BAG, Swiss Olympic, KKS, ASSA, Ligen Fussball und Eishockey und Athletenkommission. Ein Fachgremium mit Vertretern des BASPO, von Swiss Olympic, Verbänden, Athleten, Sportmedizin und weiteren Expert*innen wird das Kernteam unterstützen. Die Mitarbeit der Verbände in diesem Fachgremium ist sehr wichtig und gefordert. Swiss Badminton hat sich auch für die Mitarbeit im Fachgremium gemeldet und mittlerweile ein entsprechendes Schutzkonzept, welches sowohl den Vereins- als auch den Centerbetrieb beinhaltet, dem BASPO vorgelegt.
- Die Exit-Strategie Sport wird nicht unterscheiden, ob Sportarten gross oder klein sind, sondern wie hoch die Übertragbarkeitsrisiken des Covid-19-Virus in den jeweiligen Sportarten ist. Beispielsweise dürfte eine Individualsportart, die draussen stattfindet, früher mit einer allenfalls reduzierten Aktivität wieder beginnen können als eine Kampfsportart oder eine Mannschaftssportart, die in der in Halle stattfindet. Beim Thema Grossanlässe wird sich das BASPO mit dem Bundesamt für Kultur eng absprechen.
- Die Exit-Strategie Sport wird einen Ratgeber für die Sportorganisationen enthalten, damit sie den Sport gemäss Vorgaben durchführen können, und er wird eine gewisse Gleichbehandlung unter den verschiedenen Kantonen sicherstellen.
- Zur Exit-Strategie Sport wird es auf Stufe Bund eine Ämterkonsultation und ein Mitberichtsverfahren geben, anschliessend wird die Strategie dem Bundesrat vorgelegt.
- Was die Umsetzung der Exit-Strategie Sport angeht, wird der Bundesrat die definierten Indikatoren beobachten und den Prozess fortfahren, wenn die Entwicklung dieser Indikatoren positiv ist. Wenn sich die Fallzahlen erhöhen, müsste der Prozess gestoppt oder sogar ein Rückschritt gemacht werden. Der Bundesrat will eine zweite Welle unbedingt verhindern.
Fragenkatalog
In der Anlage findet ihr eine Zusammenfassung der Fragen und der Antworten, die im Vorfeld der Telefonkonferenz schriftlich eingereicht wurden. Einige Fragen werden auch erst in den nächsten Wochen und Monaten von Swiss Olympic und BASPO beantwortet werden können.
Gerne möchten wir zwei zentrale Fragen aus dem Katalog hervorherben:
Wettkämpfe
Ab wann können wieder Sportwettkämpfe durchgeführt werden?
Ausgangspunkt ist das Versammlungsverbot der Covid-2 Verordnung. Dieses muss aufgehoben oder angepasst werden. Schritt für Schritt werden in der Folge wieder Sportwettkämpfe möglich sein. Massgeblich werden auch die Schutzkonzepte sein. Wann und unter welchen Bedingungen welche Wettkämpfe wieder möglich sein werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Jugend+Sport
Die Absage von J+S-Aktivitäten und die Koordination alternativer Angebote war und ist für viele mit einem Mehraufwand verbunden (z.B. Trainingslager mit Vorinvestitionen wie Unterkunft). Können die geplanten Trainings nicht entschädigt werden, wenn ein einfacher Nachweis erbracht wird, dass eine Alternative organisiert wurde oder Ausgaben getätigt wurden?
Nein, es können nur Subventionen ausgerichtet werden, wenn ein Kurs auch wirklich stattgefunden hat. Das BASPO ist sich bewusst, dass diese «Coronavirus-Sperre» bei vielen Organisatoren zu geringeren Subventionseinnahmen führt. Es prüft aus diesem Grund, ob (not-)rechtliche Möglichkeiten geschaffen werden könnten, um J+S-Organisatoren zusätzlich zu unterstützen.
Fördergelder von Swiss Olympic an die Verbände
Die vereinbarten Beiträge von Swiss Olympic an die Verbände für 2020 sind gesichert. Für das Jahr 2021 erwartet Swiss Olympic sehr grosse Herausforderungen. So wird aktuell sehr viel weniger Lotto gespielt, und Sportwetten sind keine möglich. Swiss Olympic wird alles dafür tun, dass die Höhe der Beiträge von Swiss Olympic an die Verbände gehalten werden können.
Nothilfe-Gelder vom Bund
Vereine, die bereits kurzfristig in grosse finanzielle Schwierigkeiten geraten, sollen sich doch bitte bei uns melden. Weiterhin möchten wir an die Unterstützungsmöglichkeiten des Bundes erinnern (siehe auch hier).
Ausschreibungen Schweizermeisterschaften
Es gibt auch etwas Normalität im Swiss Badminton Betrieb.
Wir werden in den nächsten Tagen mit der Ausschreibung für die Schweizermeisterschaften (Junioren, Senioren und Elite) starten. Da die Senioren-SM 2020 in La Chaux-de-Fonds abgesagt wurde, hat der Zentralvorstand auf Anfrage der Organisatoren entschieden, dass im 2021 die SSM nachgeholt wird. Entsprechend wird die Ausschreibung die Senioren-SM für die Jahre 2022 und 2023 beinhalten.
Die Qualifikation und das Finalturnier der Schweizermeisterschaften Elite werden ebenfalls für die Jahre 2022 und 2023 vergeben.
Der Zentralvorstand hat entschieden, dass die Junioren-SM neu in einem jährlichen Tournus nach Möglichkeit alternierend an die Deutsch- resp. Westschweiz vergeben werden. Die Ausschreibung erfolgt für die Jahre 2021 bis 2023 (drei verschiedene Organisatoren). Im Dezember 2020 findet die Junioren-SM in Arlesheim statt.
Wir halten euch weiter auf dem Laufenden und hoffen weiterhin, dass wir möglichst bald wieder einen adaptierten Trainingsbetrieb aufnehmen können. Wir danken euch für eure Kenntnisnahme.
Bei Fragen oder Bemerkungen stehen wir euch gerne zur Verfügung.