Neue Wege im Athletikbereich bei Swiss Badminton

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Neue Wege im Athletikbereich bei Swiss Badminton

Erstmals überhaupt hat Swiss Badminton einen vollamtlichen Nationaltrainer Athletik für Elite und Nachwuchs verpflichtet. Jeremy Poy hat sein Amt am Montag angetreten. 



Jeremy Poy trägt die Gesamtverantwortung für den Ausbau des Athletik-Bereichs für die Elite, die U19- und die U17-Spielerinnen gemäss FTEM. Er wird jeden Tag im nationalen Leistungszentrum Thalmatt sein und dort zusammen mit dem Coachingteam die Trainings planen und umsetzen. 



Jeremy Poy ist 25 Jahre alt und ist in der Szene bestens bekannt, er war einst selber ein nationaler Badminton-Spitzenjunior. Beruflich hat er in diesem Jahr an der Universität Lausanne einen Master in Bewegung und Sport abgeschlossen, mit spezieller Ausrichtung auf den Leistungssport. Seit 2023 hat er zudem ein ausgedehntes Stage beim französischen Badmintonverband als Konditionstrainer absolviert und dort viele wertvolle Erfahrungen auf höchster Ebene gesammelt.

Etliche Faktoren hätten für den Romand gesprochen, sagt Swiss Badminton-Sportdirektor Saber Afif: «Seine Neugierde, sein Wille, zu lernen und seine Erfahrungen im Ausland sowie die Tatsache, dass er die Abläufe bei Swiss Badminton versteht und damit bereits Erfahrungen gesammelt hat.»  



Er wird als «Hybrid-Coach» tätig sein und das Trainerteam mit Saber Afif und Agung Ruhanda, der zu 50 Prozent als Doppel-Trainer arbeitet und auch zu Turnieren reist, zusätzlich auf dem Platz unterstützen. Saber Afif freut sich auf die Zusammenarbeit: «Wir werden reflektieren, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Es geht darum, die Stärken jedes Einzelnen für das System und die Athlet:innen zu nutzen.» 



Wie wichtig der athletische Bereich ist, sieht man vor allem international jeden Tag. Sei es, weil man auf dem Court schnell und ausdauernd genug sein muss, um die Shuttles auch in langen Partien zu erlaufen, andererseits aber auch punkto besserer Regenerationsfähigkeit und aktiver Verletzungsprävention. Swiss Badminton-Präsident Robbert De Kock bringt es auf den Punkt: «Die besten Spieler:innen sind alle unglaublich fit. Wenn wir in diesem Bereich nicht mithalten können, sind wir verloren.»

 

Um auf hohem internationalem Niveau bestehen zu können, mit den vielen Turnieren, den intensiven Trainings und den Interclub-Matches in der Nationalliga A, müssen die Spieler:innen körperlich und mental viel leisten. Die Verpflichtung von Jeremy Poy soll gerade in dieser Hinsicht Vorteile bringen, sagt Saber Afif: «Die Abstimmung zwischen Trainings, Turnieren und dem athletischen Bereich wird sich verbessern, vor allem auch der Umgang mit den Belastungen.»

Der Übergang von Nachwuchs zu Elite als erster Challenge

Letzterer stellt gerade beim Übergang vom Nachwuchs zur Elite eine signifikante Herausforderung dar, wird doch im Thalmatt härter und intensiver trainiert, als es sich die Spieler:innen aus dem Nachwuchs gewohnt waren. Jeremy Poy wird Athletik-Konzepte für die regionalen Leistungszentren erstellen und auch in den Regionen präsent sein, um diesen Übergang zu erleichtern. «Es ist ganz wichtig, dass wir bereits auf Nachwuchsstufe mit dieser Arbeit anfangen», betont Robbert De Kock den langfristigen Aspekt. 



Im Vergleich zu den letzten Settings, zuerst mit John Dinesen, dann mit Yvette Luo und bis zu den Olympischen Spielen mit Rajiv Ouseph und Saber Afif, wird damit nun der Athletik-Bereich deutlich verstärkt. Saber Afif erhofft sich davon unter anderem diese Resultate: «Wenn wir mehr vorbeugend arbeiten, soll sich die Anzahl Verletzungen reduzieren, und wenn wir besser in der Lage sind, harte Matches zu überstehen, werden wir auf dem Feld bessere Entscheidungen treffen.»

 

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