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Der logische und würdige Final – und das Ende einer Ära
Apr152024
Im NLA-Playoff-Final stehen sich die beiden besten Teams der Qualifikation gegenüber: Der BC Yverdon-les-Bains trifft am 4./5. Mai auf den BC Trogen-Speicher.
Um 15.58 Uhr fiel der Vorhang. Julie Franconville platzierte den letzten Ball unerreichbar im Feld von Lucie Amiguet – und damit stand der Finaleinzug des BC Yverdon-le-Bains fest. Und gleichzeitig war dies das Ende der Ära der Union Tafers-Fribourg, die sich nach 35 Jahren freiwillig aus der höchsten Spielklasse zurückzieht.
Franconville sicherte Yverdon die 4-0-Führung und weil das Team am Vortag im Freiburgischen bereits mit 5-3 g ewonnen hatte, war klar, dass nicht mehr weitergespielt werden musste. So gross der Jubel beim Gastgeberteam war, so verständlich war die Enttäuschung bei Tafers-Fribourg. Die Hoffnung auf den ersten Titel der Klubgeschichte wird sich auch nach den zwei Finalniederlagen in den letzten beiden Jahren nicht erfüllen.
Natürlich floss die eine oder andere Träne, auch als Swiss-Badminton-Geschäftsführerin Simone Ramsauer die Leistungen der Union Tafers-Fribourg vor der Medaillenübergabe würdigte. Stephan Dietrich, der eigentliche Architekt der Taferser Erfolgsgeschichte, der im Team als Spieler, Spielertrainer, Coach und Präsident während 35 Jahren mitwirkte, konnte noch einmal ein positives Fazit der Saison ziehen: «Der Halbfinal ist noch einmal ein super Resultat. Am Samstag war es noch einmal sehr knapp und hier haben wir wieder alles probiert. Gratulation an Yverdon.» Auf seine Gefühlslage so kurz nach dem Ende angesprochen, sagte Stephan Dietrich: «Es tut weh, aber es ist, wie es ist.»
Ohne die Union Tafers-Fribourg wird dem Schweizer Badminton etwas fehlen. Gewiss fehlen wird national auch die gesamte Familie Schaller, die nach vielen Jahren im hiesigen Spitzenbadminton nun beschlossen hat, kürzer zu treten.
Yverdon verdankt den letztlich klaren Sieg auch grösserer Abgeklärtheit. Bereits am Samstag hatten sie beide Fünfsätzer des Tages zu ihren Gunsten entschieden, am Sonntag kamen zwei weitere hinzu. Unter anderem besiegte Junghoffnung Lorrain Joliat den Altmeister Oliver Schaller auf diese Art. Und so sagte Spielertrainer Anthony Dumartheray zurecht: «Es war nicht einfach. Auch im Rückspiel hätten Spiele auf die andere Seite kippen können und dann hätte die Begegnung noch länger gedauert..»
Damit ist der Qualifikationssieger seiner Favoritenrolle gerecht geworden und steht nach drei aufeinanderfolgenden Halbfinal-Niederlagen im Final. Im «logischen» Final kann man anfügen, gegen den BC Trogen-Speicher, der in der Qualifikation nur einen Punkt weniger gewonnen hatte.
Die Appenzeller legten die Basis am Samstag mit einem 6-2 beim Team Argovia und holten die noch nötigen drei Siege am Sonntag fast schnellstmöglich. Stark war das Ostschweizer vor allem bei den Damen. . Die erst 17-Jährige Leila Zarrouk gegen Anja Strausak und Jenjira Stadelmann steuerte in Doppel und Mixed sogar drei Punkte bei.
Die beiden Finalspiele werden am ersten Mai-Wochenende ausgetragen – und versprechen erneut viel Spannung. In der Regular Season gab es ein 4-4-Unentschieden und ein 5-3 für den BCY. Zudem waren die beiden Teams nur gerade durch einen Punkt getrennt. Es ist also hundertprozentig ein würdiger Final.
Hier siehst du die Resultate von Yverdon - Tafers-Fribourg.
Und hier diejenigen von Trogen-Speicher - Team Argovia.
Carolina Marin zum siebten Mal Europameisterin
Die Spanierin bestätigte an der EM in Saarbrücken einmal mehr ihre kontinentale Dominanz. Als Nummer 1 gesetzt, war die Linkshänderin der Konkurrenz um mehr als eine Klasse überlegen und blieb ohne Satzverlust, auch im Final gegen die Schottin Kirsty Gilmour.
Für Marin, die damit nach dem All England und den Yonex Swiss Open den Titel-Hattrick schaffte, war es der siebte EM-Titel in Serie – dies neben Olympia-Gold in Rio und drei Weltmeistertiteln.
Der Herrentitel ging wie erwartet nach Dänemark, allerdings setzte sich mit Anders Antonsen nicht der Hauptfavorit durch. Er siegte im Endspiel gegen den Franzosen Toma Junior Popov, der seinerseits im Halbfinal Viktor Axelsen ausgeschaltet hatte.
An den Hierarchien änderte sich im Saarland wenig: Dänemark und Frankreich waren mit je zwei Titeln das Mass aller Dinge.
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Zwei Viertelfinals für Hugo Chanthakesone
Eine stattliche Schweizer Nachwuchsdelegation nahm am Croatia Junior Open in der Hafenstadt Dubrovnik statt. Am besten gegen die starke internationale Konkurrenz in Szene zu setzen wusste sich Hugo Chanthakesone. Der Waadtländer erreichte sowohl im Doppel mit Keishin Rimmer als auch im Mixed mit Noemie Brand die Viertelfinals.
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Schiedsrichter Marcel Schmit für Zürcher Förderpreis nominiert
Bild: Uwe Zinke
Im Zürcher Vereinssport werden zum dritten Mal sportartenübergreifend so genannte «zündwürfel»-Förderpreise in den Kategorien Vereine, Ehrenamt und Unparteiische vergeben. In letzterer Kategorie ist nun auch der Badmintonsport vertreten: Der langjährige Schiedsrichter Marcel Schmit, der von Christian Huggler vom BVRZ nominiert wurde, hat es unter die drei Finalisten geschafft.
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Die Wahl und Preisverleihung findet am 19. April in Winterthur statt. Wir drücken Marcel Schmit die Daumen.
Die Playoff-Finalistinnen am Slovak Open
In Bratislava nehmen in dieser Woche etliche Schweizer:innen an einem Turnier der Future Series teil. Am Start sind auch die Doppel-Schweizermeisterinnen Cloé Brand und Julie Franconville, die am Sonntag mit Yverdon den NLA-Playoff-Final erreichten.
Hier findest du die Tableaux.
Die Tableaux und Spielzeiten für die Senioren-SM sind online
In zwei Wochen finden in Genf das Badminton-Fest für Senioren statt. Alle Tableaux und Spielzeiten der SM findest du hier.